Die Art und Weise, wie wir mit uns selbst und unserer Umwelt umgehen, hat einen wesentlichen Einfluss auf unsere Gesundheit. Dazu gehört auch eine gewaltfreie, gute Kommunikation. Im Yoga sind Nähe und Vertrauen die Grundlage allen weiteren Lernens. Diese Prinzipien sind in den alten Schriften fest verankert und werden als Voraussetzung für jegliches Wachstum und Lernen betrachtet. Anders als in der westlichen Welt verstanden, geht es hier nicht um intensive Asana-Praxis oder intensive Meditation, sondern um „Nähe und Vertrauen“. Es geht darum, ehrlich zu sich selbst zu sein, um sich und andere nicht zu verletzen, sich selbst kennenzulernen und letztlich ein zufriedenes, gesundes Leben zu führen. Ein respektvoller Umgang mit uns selbst und unserer Umwelt ist dabei entscheidend.
Eine umfassende Studie der Carstens-Stiftung hat gezeigt, welchen Einfluss eine positive und vertrauensvolle Kommunikation auf Menschen mit Depressionen hat. Die Studie fand heraus, dass Teilnehmer, die in einer unterstützenden und empathischen Umgebung kommunizierten, signifikante Verbesserungen in ihren depressiven Symptomen und ihrem allgemeinen Wohlbefinden erlebten (Carstens-Stiftung, 2020).
Neurowissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass liebevolle und wertschätzende Gespräche die Struktur und Funktion des Gehirns verändern können. Positive soziale Interaktionen fördern die Freisetzung von Neurotransmittern wie Oxytocin und Serotonin, die das Gefühl von Wohlbefinden und sozialer Verbundenheit stärken (Cozolino, 2014). Diese neurobiologischen Veränderungen unterstützen auch die Effizienz der Yoga-Therapie, indem sie Stress abbauen und die allgemeine psychische Gesundheit verbessern.
Carl Rogers, ein Pionier der humanistischen Psychologie, entwickelte die klientenzentrierte Gesprächstherapie, die auf Empathie, bedingungsloser positiver Wertschätzung und Authentizität basiert. Rogers‘ Arbeit, unterstützt durch zahlreiche Aufnahmen von Therapiesitzungen, zeigte, wie heilend eine positive und vertrauensvolle Gesprächsführung sein kann (Rogers, 1961).
Liebevolle, wertschätzende Gespräche verändern unser Gehirn und unsere Handlungen. Eine positive Lebensweise und ein liebevoller Umgang mit uns selbst ebenso.