Atmung, Nervensytem und CO2

Die Atmung spielt eine entscheidende Rolle im Yoga und geht weit über einen rein physiologischen Prozess hinaus. Sie verbindet unseren Körper mit unserem Geist und beeinflusst maßgeblich unser Nervensystem sowie unseren CO2-Haushalt. Entgegen der landläufigen Meinung ist CO2 kein bloßes Abfallprodukt, das wir rasch und in großen Mengen loswerden müssen. Vielmehr ist es entscheidend für ein ausgewogenes Säure-Basen-Verhältnis in unserem Körper. Ohne CO2 könnten wir nicht atmen denn es steuert unseren Atemantrieb. Und nicht nur das, sondern es erweitert auch die Gefäße und ermöglicht somit eine optimale Sauerstoffaufnahme. Eine tiefe und bewusste Atmung aktiviert das parasympathische Nervensystem, welches für Entspannung und Regeneration verantwortlich ist. Dadurch können wir Stress reduzieren, den Blutdruck senken und die Herzfrequenz ausgleichen. Durch regelmäßige Atemübungen lernen wir, unser Nervensystem zu regulieren und einen Zustand innerer Harmonie zu erreichen. Insbesondere langsames Atmen durch die Nase kann dabei helfen, Stress abzubauen und das parasympathische Nervensystem zu aktivieren, was sich positiv auf unsere Gesundheit auswirkt. Eine hohe Herzratenvariabilität, ein Indikator für Gesundheit, kann durch einen ausgeglichenen Zustand des Nervensystems erreicht werden. Eine zu schnelle oder oberflächliche Atmung hingegen kann ein Ungleichgewicht im CO2-Haushalt verursachen und zu unangenehmen Symptomen wie Schwindel, Hyperventilation oder Panikattacken führen. Daher ist es wichtig, die Atmung bewusst zu kontrollieren und auf die Bedürfnisse unseres Körpers zu achten, um die Vorteile des langsamen Atmens voll auszuschöpfen.

Frühkindliche Reflexe

Seit einiger Zeit arbeite ich im Kindergarten mit Kindern verschiedener Altersgruppen. Es ist eine spannende herausfordernde Arbeit, an der ich mich gerne weiterentwickle. Besonders interessant ist der Blick auf die Bewegung der Kinder unter Berücksichtigung der frühkindlichen Reflexe. Diese können auch für Konzentrations- und Lernschwächen verantwortlich sein. Die gute Nachricht: mit den richtigen Übungen können diese gehemmt werden.

Yogis Brummen doch bloß

Als mein Freund in einem Gespräch mit einem Kollegen meinen Beruf erklärte, meinte dieser unbeeindruckt: „ah, Yoga, unter der Treppe hocken und brummen“. Unter der Treppe hocke ich nicht, aber manchmal sitze ich tatsächlich im Schneidersitz da und brumme oder summe vor mich hin. Das klingt für viele vielleicht nach esoterischem Firlefanz, das ist es aber überhaupt nicht. Das Brummen und Summen beim Ausatmen steigert die Stickstoffmonoxidproduktion in unseren Nasennebenhöhlen um das 15-fache. Diese Stickoxide verbessern nicht nur die Sauerstoffaufnahme und vieles mehr, sondern hemmen auch die Myofibroblasten. Diese sind verantwortlich für Faserbildungen und Fibrosierungen, wie bei zystischer Lungenfibrose (Long Covid). Durch Nasenatmung gelangt dieser natürliche antifibrotische Botenstoff in die Lunge. „Unter der Treppe hocken und brummen“ gute Sache.

Die Studien dazu findet ihr auf meiner Seite www.sandys-yoga.de unter „Wissenswertes“

Mit Sandys Yoga habe ich eine Methode entwickelt, die sich mit allen Komponenten beschäftigt und das Problem an der Wurzel packt. Allerdings liegt die Wurzel halt manchmal woanders als vermutet.

Chronische Rückenschmerzen

Ein kräftiger Rücken ist eine Voraussetzung für eine aufrechte, gesunde Körperhaltung. Rückenschmerzen haben vielgestaltige Ursachen. So können regelmäßig eingenommene entzündungshemmende Schmerzmittel wie Ibuprofen, Diclofenac, etc. eine Ursache für Rückenschmerzen sein; genauso wie eine unausgeglichene Körperhaltung oder belastende Erlebnisse. Ein Trainieren der Beckenbodenmuskulatur stärkt den Rücken um 25%, spezielles Rückentraining um 45%, gezieltes Training für die Rückenfaszie um 75%. Die Therapie bei Rückenschmerzen sollte also genauso komplex sein wie die Ursache der Rückenschmerzen.

Die richtige Ausrichtung

Yoga Therapie ist eigentlich doppelt gemoppelt, denn Yoga bedeutet „Vereinigung“ und „heil werden“ Therapie bedeutet „Heilbehandlung“. Yoga ist ein Weg zur Selbstheilung. Richtig ausgerichtet und angeleitet gibst du Deinem Körper die Chance, wieder gesund zu werden. Dein Körper macht alles, was er benötigt. Es kommt darauf an, welche Signale Du sendest. Nehmen wir den Fersensporn: durch eine ständige Fehlbelastung der Ferse reagiert der Körper und baut ein zusätzliches Knochenstück, den Fersensporn an, damit Du Deine Ferse fehlbelastet besser nutzen kannst. Wenn Du nicht möchtest, dass Dein Körper derartige Reaktionen zeigt, solltest Du Dich korrekt ausrichten. Nahezu jede Krankheit – ob chronisch oder akut – ist lediglich eine Reaktion des Körpers, die auf eine fehlerhafte Nutzung zurückzuführen ist.

Stell Dir eine Fernsehantenne vor! Der Empfang dieser Antenne und die Übertragung auf den Fernseher ist nur dann störfrei, wenn sie richtig ausgerichtet ist. Genauso ist es auch mit Deinem Körper. All Deine Muskeln, Sehnen, Knorpel und Knochen haben eine bestimmte Funktion und funktionieren störfei (schmerzfrei), wenn sie so genutzt werden, wie es sein soll.